Dachfonds

Die Idee, sein Geld nicht nur in ein Objekt zu investieren, sondern das Risiko durch mehrere Anlagen möglichst gering zu halten, ist nicht neu. Fonds zum Beispiel, ob nun Aktien- oder Rentenfonds, greifen diese Strategie auf. Werden nun mehrere Fonds unter dem Dach eines Fonds gebündelt, spricht man an der Börse von so genannten Dachfonds. Anleger erwerben auf diesem Weg mit einem Papier Anteile an verschiedenen Investmentfonds. Die Fonds, die in einem Dachfonds zusammengefasst sind, werden als Subfonds bezeichnet

Der Gedanke der Risikominimierung spielt auch hier die entscheidende Rolle. Die höhere Diversifikation, das Ausweiten der Anlagenprodukte, spricht dafür. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass bei den verschiedenen Subfonds in gleiche Werte investiert wird, was die Diversifikation verringert und das Risiko bleibt. Eine Garantie auf Sicherheit gibt es demnach auch bei Dachfonds nicht. Der Skandal um die Investors Overseas Services im Jahr 1970 hat spätestens deutlich gemacht, dass Dachfonds als Anlage durchaus risikobehaftet sind. Damals wurden Dachfonds verboten. Erst 1998 über das dritte Finanzmarktförderungsgesetz wurden sie wieder zugelassen und haben sich seither langsam ihre Position am Markt zurückerobert. Die Anlage in andere Fonds erfolgt dabei meist gezielt auf ein bestimmtes Marktsegment wie etwa Länderfonds. Häufig setzen Banken allerdings auch Dachfonds auf, in denen sich nur hauseigene Produkte wieder finden.

Der Vorteil, den die Sicherheit durch Streuung bieten soll, hat bei Fonds dafür auch einen entscheidenden Nachteil, die doppelten Gebühren. Für jeden Sub- oder Zielfonds werden Gebühren fällig und für den Dachfonds an sich. Die Gesamtbelastung für den Anleger ist damit wesentlich höher. Damit die Kunden, die sich für Dachfonds entscheiden, einen Überblick haben, welche Kosten auf sie zukommen, sind die Zuschläge und Verwaltungsgebühren der Subfonds öffentlich zu machen. Eine Berechnung von Verwaltungsgebühren für Dach- und Zielfonds, die aus gleichem Hause sind, ist hingegen nicht gestattet.

Interessant sind Dachfonds vor allem für Anleger, die nur in ein Papier investieren und trotzdem von vielen Investments profitieren wollen. In dem Fall ist ein Dachfonds ideal. Denn er streut das Kapital auch in Spezialwerte und bietet grundsätzlich die Chance, die sich aus den unterschiedlichen Ansätzen des Managements der einzelnen Fonds ergeben. Zudem ist der Einstieg in den Markt der Dachfonds schon mit recht geringen Mindestanlagen möglich. Für den Fondsmanager bringt ein Dachfonds weniger Einzeltransaktionen mit sich. Auf der Seite der Nachteile stehen neben der Belastung durch Gebühren und der Tatsache, dass Dachfonds häufig auf Fonds aus dem eigenen Haus zurückgreifen, auch die zwar nicht schlechte, dafür aber auch nicht herausragende Performance der Dachfonds.