Hausfinanzierung ohne Eigenkapital

Das Thema Vollfinanzierung in Bezug auf den Hauskauf, den Hausbau, beziehungsweise die Hausfinanzierung ist aktuell sehr gefragt. Kein Wunder, denn das angesagte Finanzierungsmodell überzeugt durch maßgebliche Vorteile, welche klar auf der Hand liegen. Der Bauherr, beziehungsweise der Erwerber verwirklicht sich den Traum vom Eigenheim, ohne dabei seine Liquidität zu verlieren. Die Finanzierung ohne Eigenkapital wird auch als 100 Prozent, als 105 Prozent oder auch als 110 Prozent Finanzierung bezeichnet. Die Bezeichnung hängt davon ab, ob lediglich der Kaufpreis oder zusätzlich auch die Erwerbsnebenkosten vollständig finanziert werden.

Die Vor- und Nachteile der Hausfinanzierung ohne Eigenkapital

Ein Haus kaufen ohne Eigenkapital zu nutzen bringt sicherlich Vorteile mit sich. Ebenso müssen Bauherren aber die Nachteile dieses Finanzierungsmodells berücksichtigen. So ist die Finanzierung ohne Eigenkapital erheblich teurer. Dieser Umstand wirkt sich natürlich direkt die monatlich zu zahlenden Kreditraten aus. Dieser Effekt wird darüber hinaus durch den hohen Bedarf an Fremdkapital verstärkt. An der Vollfinanzierung ist grundsätzlich erst einmal nichts auszusetzen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, die Immobilie voll zu finanzieren, wenn absolut keine Rücklagen existent sind. Die eigene Immobilie will schließlich gepflegt werden. Die erforderliche Instandhaltung kostet jedoch Geld. Eine unvorhersehbare Berufsunfähigkeit oder die unerwartete Arbeitslosigkeit kann eine Familie finanziell schnell überfordern. Geht zusätzlich noch das Auto kaputt, kommt es schnell zu ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten, welche nicht immer so einfach aus der Welt geschafft werden können.

Ein Vergleich lohnt sich

Grundsätzlich sollte jedoch mit dem angespitzten Bleistift gerechnet werden, ganz gleich ob mit oder ohne Eigenkapital. Das bedeutet, dass vor der Finanzierung ein ausführlicher Vergleich durchgeführt werden sollte. Bei dieser Vergleichsrechnung ist es sinnvoll, alternative Tilgungsformen in Betracht zu ziehen. Eventuell lassen sich durch eine gründliche Vergleichsrechnung auch Anlageformen aufzeigen, welche das Eigenkapital ersetzen. Wichtig ist dabei herauszufinden, was unter’m Strich herauskommt. Das Ergebnis muss sich schließlich rechnen und der Lebensplanung anpassen lassen. Nur wenn wirklich alles passt, lässt sich der Lebenstraum vom Hauskauf ohne Eigenkapital auch realisieren.

Damit aus dem Traum kein Albtraum wird

Für viele Menschen scheint der Traum vom Eigenheim durch Vollfinanzierung jedoch wie eine Seifenblase zu zerplatzen, nachdem ein niederschmetterndes Gespräch mit der Hausbank beendet wurde. Schließlich weisen Bankberater immer wieder darauf hin, dass eine solide Finanzierung immer mindestens 20 Prozent Eigenkapital voraussetzt. Grundsätzlich ist das richtig, jedoch geht es auch ohne Eigenkapital. Inzwischen ist es sogar üblich geworden, dass die Banken nicht nur den Kaufpreis finanzieren, sondern auch die anfallenden Nebenkosten beleihen. Dennoch sollten Bauherren, beziehungsweise Hauskäufer darauf achten, dass die langfristige Sicherstellung der Finanzierung gegeben ist. Denn auch wenn kein eigenes Kapital erforderlich ist, so muss eine dauerhafte Finanzierung über viele Jahre gewährleistet sein, da der Traum vom Eigenheim andernfalls schnell zum Albtraum wird.

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